
Aktuelles Kulturprogramm
Wöchentliche Veranstaltungen auf der WATT-Bühne

06.09.2025 / 20:00 / WATT
DIE BEVÖLKERUNG DANKT IHREN EIGENTÜMERN
GRENZPUNKT NULL WATT: Henryk Gericke (DJ) | Rex Joswig (Stimme und Elektronik) | Maître Dotti (Küche): Drei langjährige Verbündete richten einen Abend in den für die feindliche Übernahme festlich verpackten und geschmückten Räumen aus.
Was bis jetzt geschah…

26.08.2025 / WATT-Soli mit BAIZ-Film im SYNDIKAT
Filmvorführung: „BAIZ bleibt… woanders“ [BRD 2014, 60min., R.& B. Jochen Wisotzki]. Anwesend werden sein: der Regisseur, Matthias (Baiz), Sindy (Watt). Danach Podium mit WATT, Syndikat und BAIZ über Gentrifizierung und mögliche Gegenstrategien.

14.08.2025 / WATT-Nacht im Syndikat
Präsentation der Broschüre mit Lesung: Sindy Kliche, Christiane Sohn, Kai Pool, Jannis Poptrandov, Karsten Wildanger. Filmvorführung „Wanderung durch Prenzlauer Berg“, Poesie und Stimme: Ronald Galenza

11.07.2025 / Buch-Release von „HEFT ZUM WATT“
Ein entzündliches Mikado für das erweiterte Wohnzimmer: Ausstellung der Graphiken von Michael Lapuks * Christine Sohn las „Spiel mir das Lied“ aus ihrem Stück „Gold“ * Live Musik von Wolkendorf * Vorspiel des Hörspiels „Der Tod und das Watt / ratte / gedächtnisprotokoll“ * Kapitalistendisko mit DJ Magic Mießner


04.07.2025 / Aktionstag der Jazzwoche Berlin vor dem WATT
Das Watt ist nicht der einzige Kulturort, der in Berlin für seine Weiterarbeit kämpft. Wir solidarisieren uns ohne Wenn und Aber und machen mit bei #BerlinIstKultur – Jazz gegen Kulturabbau.





















21.06.2025 / Fete de la Musique: entrüstet und frohgemut
„Die Freiheit wird nicht kommen, / Freiheit wird sich rausgenommen“: Den Refrain und die 10 Strophen des programmatischen Gedichts „Es gibt keine Freiheit“ von Bert Papenfuß konnten auch die Kunden des Biomarkts LPG am Senefelder Platz hören, als das Rock-Duo Daffke mit einer Bandeinspielung des Dichters Papenfuß die Fête de la Musique vor dem Watt eröffnete. Strahlend sonnig war der Nachmittag, dunkel gestimmt waren Daffke.
Von 14:00 bis 22:00 Uhr traten insgesamt sieben Bands auf. Stilistische Diversität war angesagt: Es gab instrumentalen Doom von Daffke und Noise Rock mit Hush A Bye Baby. Infamis spielten kinotauglichen Underground-Country und The Act zügige Garage-Songs. Mit Britannia Theatre kamen Cello und Posaune in den Rock, mit Hannelore fuhr die Heiterkeit in den Metal. Den Schlusspunkt setzten Ende September mit psychedelischem Überschall.
Für Speis und Trank war gesorgt, an Besinnungspausen gedacht: Moderiert hat Christian Eckert vom Liederlauschen-Festival in Oderaue. Wortbeiträge kamen von Daniela Billig (Die Grünen) und Klaus Lederer (ehemaliger Kultur- und Europasenator). Der Schriftsteller Peter Wawerzinek las, von Titus Jany am Schlagzeug flankiert, Parodien zur DDR-Literatur. Das Bühnenbanner hatte der Künstler Jim Avignon gestaltet. Das Wetter hielt.
Wir bedanken uns bei allen Musikern und Rednern, Sound- und Tresenarbeitern, Organisatoren und Besuchern. Ihr habt gezeigt, was Solidarität ist. Spätestens jetzt wissen wir: Renitenz bringt Vergnügen. Noch einmal Bert Papenfuß, vertont von der Bluesrock-Band Freygang, am Sonnabend vor dem Watt interpretiert von Infamis: „hoch die tasse & gut nacht, / ich hab viel blei euch mitgebracht.“
(Fotos: Udo Siegfriedt, Adam Radomski, Raven Heartcore)

Kollwitzkiez ist gelb!
Wir danken herzlich allen WATT-Unterstützer, die „gelbe Farbe“ bekannt haben.

15.05.2025 / 8MM Bar zu Gast im WATT
Mit Nachbarn wie der 8MM Bar klappt’s. Am Donnerstag, den 15. Mai stieg das SAVE WATT-Fest mit einem DJ-Set von Henryk Gericke alias Nic Sleazy und seinem Tapetopia – GDR Underground Tapes-Wunderkoffer.
Das WATT war Spielort des Synästhesie-Festivals der 8MM Bar und beabsichtigt, das auch weiter zu bleiben.

14.05.2025 / Podiumdiskussion in BAIZ
„Das große Schade: Kneipensterben, Kulturkürzungen, Verdrängung — Einzelschicksale in kollektiver Verantwortung“
Vom Gemüseladen über die Kiezkneipe bis zum Club: seit vielen Jahren lässt sich ein Schwinden dieser Orte beobachten. Auch das WATT muss schließen und der Prenzlauer Berg verliert dadurch einen weiteren seiner rar gewordenen Orte der Begegnung und Kultur.
Für uns führt kein Weg an der Vernetzung von Gewerbe und Kultur vorbei. Nur gemeinsam haben wir eine Chance, uns dem Sterben von Kultur und traditionellem Gewerbe entgegenzustemmen. Dazu bringen wir Betroffene, Politik und Kulturakteure zusammen.
Auf das Podium waren geladen:
Olaf Kretschmar, Geschäftsführer der Berlin Music Commission
Frederik Bordfeld, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Linksfraktion BVV Pankow
Linda Vierecke, SPD, MdA für Pankow
Fabian Steinecke: Bizim Kiez, Kreuzberg, Initiative für den Erhalt von Gewerbe



07.05.2025 / DAS WATT BLEIBT EINE OFFENE KULTURLANDSCHAFT
„Sind wir Teil einer Revolution?“, fragt am Nachmittag des 07. Mai eine Wandzeitung an der Ecke Metzer / Straßburger Straße. Es ist kein Aufruf zu Gewalt oder Sabotage, der da neben der Eingangstür des seit Wochen verwaisten Spätverkaufs hängt, sondern Teil einer Wandzeitung, die den Hauseigentümer des Watt an ein Interview erinnern soll, das er vor Jahren einem nicht unerheblichen Kunst-Magazin gegeben hat. Er bezieht sich darin weiter auf zwei brasilianische Politiker: Präsident Lula da Silva und den ersten schwarzen Kulturminister Brasiliens, den Musiker Gilberto Gil, beides Namen, die in progressiven linken Kreisen Wohlgefühl zumindest auszulösen vermochten. Das Interview hat 2018 stattgefunden.
Am 7. Mai 2025 haben sich der Hauseigentümer, der von ihm mehrmals erwähnte Nachmieter und sein Architekt zu einer Besichtigung der Watt-Räumlichkeiten angekündigt. Es ist nicht der erste Termin. Bereits für den 08. April war ein Besuch angesetzt gewesen. Mehrere Dutzend Wattgänger hatten sich zu einem stillen Protest beidseitig des Zugangs versammelt. Währenddessen blieb die Eingangstür permanent frei. Fotos belegen das. Trotzdem hieß es hinterher seitens des Rechtsvertreters der Eigentümer, diese Aktion habe eine Besichtigung verhindert.
Um diesen Vorwurf ein zweites Mal gar nicht erst aufkommen zu lassen, hatte es im Vorfeld des 06. Mai an die Teilnehmer des Protestes klare
Ansagen gegeben: „1. Gebührender Abstand zu den Gästen, die Kundgebung findet auf dem Grünstreifen der Metzer Straße statt, der nicht zu
verlassen ist. Auf keinen Fall sich in den Weg stellen. Keine körperliche Aufdringlichkeit. Keine (echten und als solche deutbare) Drohgebärden. 2. Keine Beleidigungen. 3. ‚Schweigender Protest’ heißt genau das.“
Alle diese Vorgaben werden während der Kundgebung erfüllt. Wieder haben sich mehrere Dutzend Freunde des Watt eingefunden, nur diesmal eben an der Straßenkreuzung. Die Ortsverlagerung hat ihr Gutes, so lässt sich beispielsweise mit einem Lieferfahrer ins Gespräch kommen, der extra
seine Tour unterbricht, um der Kundgebung und ihrem Anliegen seine Solidarität zu versichern. Leider müsse er jetzt weiter, aber natürlich
habe er längst die Petition zum Erhalt des Watt unterschrieben. Allein dafür hat es sich gelohnt, diesen Nachmittag freizuhalten oder freizunehmen.
Dennoch scheint sich das Szenario vom 08. April – die Bevölkerung macht ihren Eigentümern die Aufwartung und wartet umsonst – am 07. Mai zu
wiederholen. Weit nach der angekündigten Uhrzeit ist keine Eigentümerdelegation auszumachen. Dann kommt es zur großen Überraschung, als Watt-Inhaberin Sindy Kliche den Wartenden mitteilen kann, ein Vertreter der Hausverwaltung habe die Empfehlung ausgesprochen, über ihn ein Mietpreisangebot zu machen. Kliche muss das mehrmals wiederholen. Die Wattgänger drängen nach vorne und wollen Gewissheit.
Eine Woche darauf die Zurücknahme: Der Rechtsvertreter der Eigentümer teilt mit, es habe diese Empfehlung des Hausverwalters – für die es Zeugen und ein Gedächtnisprotokoll gibt – niemals gegeben; und ein zweites Mal sei eine Besichtigung verhindert worden. Dafür, dass sich niemand jemand in den Weg gestellt hat, auch dafür gibt es Zeugen. Dem Anwaltsschreiben lässt sich ferner der Fingerzeig entnehmen, man möge sich in die Realitäten fügen.
In unserem ersten Brief an die Eigentümer, der eine klare Einladung zu einem Dialog formulierte, hatten wir im Januar geschrieben: „Auch wir schätzen reale Begegnungen.“ In unserer ersten Presseerklärung, die wir nach einem Monat geduldigen Wartens auf eine Antwort herausgegeben haben, bekennen wir uns zu unserem Eigenbedarf und schreiben: „Wir werden von uns hören lassen.“ An dieser Stelle muss hinzugefügt werden: Wir werden Wort halten.




08.04.2025 / Die Bevölkerung grüßt ihre Eigentümer
Am 08. April 2025 wollte die Initiative Watt retten den angekündigten Vertretern der Hausbesitzer der Metzer Straße 9, den Nachmietern und den Architekten einen herzlichen Empfang bereiten und bei Bedarf den Zollstock halten. Wir haben umsonst, aber nicht vergebens gewartet und betonen an dieser Stelle ein weiteres Mal unser Interesse an einem Gespräch auf Augenhöhe.
(Fotos: Janet Y.)

02.04.2025 / Jubiläums KÜFA
Sindy und Xandi waren am 2. April zum Abendessen ins Pankower JUP eingeladen. Danach durften sie zur Situation der Kneipe Watt reden. Xandi leitete ein, Sindy erzählte von der Kündigung; beide zusammen berichteten von den bisherigen Aktionen. Moderiert wurde das Ganze total nett von Lilly. Die Leute im Publikum hatten wache, freundliche Gesichter. Die Veranstaltung war schön kurz, vielleicht 15 Minuten. Am Ende luden wir alle ein, im Watt vorbeizukommen.




19.03.2025 / Plakataktion
Stammgäste und Kiezteam Pankow haben das Strassenbild vom Prenzlauer Berg umgestaltet.